Vroni, ehemalige Schülerin

Liebe Elisabeth,
liebe Trauerfamilie,

wenn ich durch das Fenster der Erinnerungen zurück auf meine Hauptschulzeit von 1980 bis 1984 blicke dann wird dieser Rückblick von einem Schmunzeln und Dankbarkeit umrahmt. Ich erinnere mich noch gut wie uns der Seppl als unser Klassenvorstand vorgestellt wurde. Die anderen Mitschüler haben uns bewundert: „Ma es hobs so an lässign Lehrer“. Ja er war für seinen Humor aber auch für seine liebenswert theatralischen Gefühlsausbrüche bekannt. Mathematik, Geographie und Biologie in diesen Fächern hat er sein Wissen an uns weitergegeben. So eine Herausforderung: 7 Burschen und 18 Mädchen in einem sehr besonderen Alter in einer Klasse und auch noch aus 3 verschiedenen Dörfern. Das war mit unseren unterschiedlichen Temperamenten wirklich nicht einfach. Nicht nur die zu dieser Zeit passenden Unterrichtsstunden blieben in Erinnerung sondern auch so manche Sprüche von Seppl erreichten Kultstatus, sodass wir im Fasching, den im Deutschunterricht selbstgeschriebenen Sketch „die Gstrein`sche Formel“ im Turnsaal zu seiner Überraschung aufführen durften. Wunderbare Schulausflüge mit Bratwürstln für alle, Schilager, Wienfahrt, die herrlich in Tusche und Zierschrift geschriebenen Jahreszeugnisse (da waren sogar die Zahlen der Noten ausgeschrieben), sein Temperament, seine Großherzigkeit, sein soziales Engagement – auch diese Erinnerungen haben sich eingeprägt. Das letzte Mal durfte ich mit Seppl vor eineinhalb Jahren ein paar Worte wechseln und ich war wie immer erstaunt, dass er sich noch an meinen Namen erinnern konnte und das bei dieser großen Anzahl an Schülern die er in seiner Lehrerlaufbahn ein Stück begleiten durfte.

Liebe Elisabeth mit Familie ich wünsche euch in dieser schweren Zeit der Trauer ganz viele Stunden der herzlichen Erinnerung an euren Sepp, so wie auch ich und unzählige Schüler sich gerne an ihn und diese Zeit erinnern.

Pfiati Fachlehrer Seppl, danke und gute Reise!
Vroni Schneider (ehem. Wild)