Todesanzeige

Helmut Stöger

Inzing

09.01.2020

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Helmut ... ein kleiner Streifzug durch sein Leben...

25.01.2020

Ein sehr trauriges Ereignis führt uns heute zusammen – wir verabschieden uns von Helmut Stöger. Beschriebe man sein Leben, würde das den Zeitrahmen sprengen. Aber es gibt einiges, das nicht nur erwähnenswert, sondern herausragend ist bzw. war.
Sein Ehrgeiz, im Berufsleben Ziele zu erreichen, seine kosmopolitischen Betrachtungsweisen, die geistige Wendigkeit, seine Großzügigkeit und Großherzigkeit, sein Freigeist und Querdenken hat Helmut erfolgreich praktiziert.
Helmut war zeit seines Lebens Textilianer. Begonnen hat er mit Großhandel und Vertretungen, später wurde er Inhaber mehrerer Detailgeschäfte. Zeitgleich kam dann noch Radio Bavaria hinzu, den er als Eigentümer und Mehrheitsgesellschafter erfolgreich 2 Jahre lang prägte, bis Helmut den Radiosender verkaufte. Man konnte fast den Eindruck gewinnen: Je mehr es zu bewältigen galt, desto lieber war es ihm, was ihn als Macher und Trouble-shooter auszeichnete.
Der aktive Sport begeisterte Helmut sein Leben lang. Ausdauer, Kampfgeist und Kondition, 3 Attribute, die ihn bis zum Ende begleiten sollten.
Der Leidensweg begann am 2. März 2007 mit einem Schlaganfall. 2 Operationen und 5 Monate Krankenhaus-Aufenthalt später wurde er im Rollstuhl nach Hause entlassen. Weitere 4 Jahre verschiedenste Therapien waren notwendig, die ganzheitliche linksseitige Körperlähmung zumindest teilweise zum Leben zu erwecken.
Im August 2016 wurde bei Helmut eine sehr aggressive Krebsart diagnostiziert. Es folgte eine monatelange Chemotherapie, im Jänner 2017 versuchten die Ärzte, in einer 10-stündigen Operation die Karzinome zu entfernen. In den Jahren 2017, 2018 und 2019 folgten weitere Krebsdiagnosen in verschiedenen Körperbereichen, wieder monatelange und kräfteraubende Chemotherapien sowie 2 äußerst selten praktizierte und schwierige Operationen.
Erschwerend hinzu kam im Juli vergangenen Jahres der Bruch des linken Oberschenkels und linken Arms – wieder Operationen, wieder 1 Monat Krankenhaus und wieder Therapien. Helmut konnte sich davon nie mehr erholen. Die Krebsbehandlungen mussten aufgrund des Gewichtsverlustes und der Körperschwäche abgebrochen werden. Die Tumore konnten wachsen und außer zuschauen, abwarten und hoffen blieb keine Alternative. Dem Wunsch von Helmut „nie mehr Krankenhaus" wurde selbstverständlich Folge geleistet und er konnte bis zum Schluss in seiner feinen und gewohnten Umgebung, seinem Zuhause, bleiben.
So fürchterlich speziell diese letzten 4 Jahre auch waren, sein Wille zu leben war niemals zu erschüttern. Er hatte noch so viel vor, wollte noch in die Berge, wenigstens noch 1x zu mindestens für 3 Tage nach Italien ans Meer, wollte wieder Sport betreiben. Nichts davon war mehr möglich. Die Behandlungen der Krankheiten und die Neben- und Auswirkungen sowie Folgeschäden machten Helmut hilflos und er musste schon seit längerem 24 Stunden betreut werden. Trotz täglich großer Schmerzen und aller handicaps war sein Kampfgeist ungebrochen. Aufrecht erhalten haben ihn …. nicht gehen ließen ihn …. wie er oft sagte: Seine Frau, sein feines Hoamt`l und seine Katze Roxy.
Das Gesamtbild zeichnet einen großartigen Mann mit starkem Charakter, dem Respekt, Hochachtung und vor allem Dank gebühren. Helmut war liebevoll und feinfühlig, hatte Witz und Charme. Mit Humor, Verlässlichkeit und dem Herz am richtigen Fleck konnte er begeistern. Aufgrund seiner reichen Lebenserfahrung war er oftmals Vorbild und stand jedem, wer immer auch bei ihm Rat suchte, helfend zur Seite.
Die Vernunft erwartet, mit einer endgültigen Erlösung von Leiden und Schmerzen einverstanden zu sein und damit hat sie wohl auch recht.
Auf emotionaler Ebene entstand allerdings tiefe Traurigkeit und Leere und man wird erst lernen müssen, das Ganze zu begreifen und damit umzugehen.
Helmut, es hat uns gefreut, Teil Deines Lebens sein zu dürfen. Du bleibst in vielen Herzen fest verankert, geliebt und unvergessen.